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Wildecker Tal
Wildecker Tal
Einst wurde dieser Ort auch Hessisches Sanssouci genannt, so fantastisch waren das Schloss und die Parkanlagen, die sich hier befanden.
Pfarrer Gutberlet zu Schwebda bei Eschwege, Mitglied in mehreren naturforschenden Gesellschaften, schreibt 1818 in einem Aufsatz über das Wildecker Tal:
Möchte doch allen wahren Natur- und Jagdfreunden vergönnt seyn, in so reizender ländlicher Einsamkeit des Daseyns reinste Freuden zu genießen! Mich beseligen nirgend frohere Gefühle, als dort, wo ich die erste Lust, den ersten Schmerz empfand.
Im Wildecker Tal warten unter anderem folgende Stationen auf Sie:
Der Torbogen und das Mauerwerk der Ruine Blumenstein, das heute noch zu sehen ist, stammen nicht von der Burg Wildeck, sondern aus einer viel späteren Zeit. Es sind die Ruinenreste des Jagdschlosses Blumenstein. Dieses herrschaftliche Gebäude wurde im Jahre 1727 errichtet.
Mit Fertigstellung des prachtvollen Sommerschlosses im Tal sollte das Bergschloss aufgegeben werden. Der Bau des Sommerschlosses begann 1770. Nachdem sich alle Aktivitäten ins Tal verlagert hatten, kümmerte sich niemand mehr so recht um die Erhaltung des Bergschlosses. Das Gebäude verfiel und was von den Baumaterialien noch brauchbar war, wurde in den umliegenden Dörfern einer neuen Nutzung zugeführt. So wurde auch das Jagdschloss Blumenstein allmählich zur Ruine. Der markante Torbogen ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde Wildeck
Von der Burg Wildeck, die vor etwa 800 Jahren erbaut wurde, ist außer dem alten Brunnenschacht nichts mehr erhalten geblieben. Der Torbogen und das Mauerwerk, das jetzt noch zu sehen ist, stammen aus einer viel späteren Zeit. Es sind die Ruinenreste des Jagdschlosses Blumenstein.
Ein Bestandteil der Parkanlage des Sommerschlosses Blumenstein war der heute noch vorhandene Inselsteich mit seiner Liebesinsel. An den Ufern der runden Insel standen früher zehn Pappeln und in der Mitte der Insel steht heute noch ein 1,35 Meter hoher Steinsockel. Er weist eine umlaufende, herunterhängende naturalistisch gearbeitete Bordüre auf. Auf der Vorderseite ist ein Relief einer griechischen Amphore zu sehen und darüber, in der Bordüre, steht die lateinische Inschrift QUAM RAPUIT INVIDA MORS RESTITUTA (Die der neidische Tod geraubt hat, ist wiederhergestellt).
Ein weiterer Teil der Parkanlage war, der ebenfalls noch erhaltene, Obelisk. Der 22 m hohe, aus Sandstein gemauerte Obelisk wurde vermutlich von Landgraf Karl Emanuel von Hessen-Rothenburg um 1790 für seine Frau Maria Leopoldine von Liechtenstein errichtet. Die ungewöhnliche Form stammt aus dem alten Ägypten, was zur damaligen Zeit sehr modern war.
Mehr Informationen zu den einzelnen Stationen und deren Geschichte erhalten Sie auf dem Rundwanderweg „Historisches Wildecker Tal". Weiterhin werden Sie herausfinden, was es mit der sagenumwobenen "Wilden Sau" auf sich hat.
Der Rundweg ist mit einem H an den Bäumen gekennzeichnet
Folgende Stationen warten auf Sie:
- Willkommen im Wildeck Tal
- Wanderparkplatz
- Obelisk
- Inselsteich
- Gästehaus
- Ruine Blumenstein
Zeittafel Wildecker Tal
Zwischen 1150 bis 1250
Auf dem Wildecker Berg wird eine Burg gebaut. Bauherren sind sehr wahrscheinlich die Thüringer Landgrafen aus dem Geschlecht der Ludowinger.
1301
Nachdem die Ludowinger ausgestorben sind, verschenkt der Landgraf Albrecht die Burg an den Fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau.
1315
Burg Wildeck wird zusammen mit den Dörfern Obersuhl und Hönebach an Angehörige des örtlichen Adels verpfändet.
1364
Der Fuldaer Fürstabt Heinrich verkauft die Burg zusammen mit den Dörfern Obersuhl und Hönebach an zwei Ritter von Trott, behält sich aber das Rückkaufsrecht vor. Mit der Herrschaft über die Burg erlangen die Käufer auch die Gerichtsbarkeit „über Hals und Hand“ der Dorfbevölkerung.
1406
Der Fuldaer Fürstabt Johann hat die Burg Wildeck zwischenzeitlich zurück erworben und verkauft sie nun an den Landgrafen Hermann II. von Hessen.
1500 bis 1540
Die Burg verfällt und wird zur Ruine. Eine Zeitlang haust eine Räuberbande in dem alten Gemäuer.
1540 bis 1720
Die Burgruine versinkt im Dornröschenschlaf.
1727
Der Rotenburger Landgraf Ernst hat das Wildecker Tal als geeigneten Ort für seine Jagdleidenschaft entdeckt. Er lässt die Mauerreste der Burgruine einebnen und auf diesem Fundament das Jagdschloss Blumenstein errichten.
1770
Sein Sohn, der Rotenburger Landgraf Konstantin, lässt im Wildecker Tal ein repräsentatives Sommerschloss bauen. Das Tal wird zu einer Parkanlage umgestaltet.
1811
Die Rotenburger Landgrafenfamilie verbringt die Sommermonate regelmäßig im Wildecker Tal. Im September 1811 feiert die Landgrafentochter Clothilde hier ihre Hochzeit mit dem Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein.
1834
Der Rotenburger Landgraf Victor Amadeus, Enkel von Konstantin, stirbt kinderlos. Der Besitz fällt an die Kurfürsten von Hessen-Kassel zurück, die die Anlagen im Wildecker Tal verfallen lassen. Am Ende wird das Talschloss auf Abbruch verkauft. Auch das Bergschloss wird nach und nach abgetragen. Von den historischen Gebäuden ist außer einigen Mauerresten nur das 1806 errichtete Gästehaus erhalten.