Aktuelles

„Ehemalige Richelsdorfer Kupferhütte“ 
Anwohnerinformation
Haldensicherung - Vorarbeiten starten am 30.10.2023

Abbildung 1: Lage des ehem. Betriebsgeländes (heute Werksgelände ortsansässiger Firma)


Örtlichkeit

Der Standort der ehemaligen Richelsdorfer Kupferhütte liegt im Gebiet der Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen (Regierungsbezirk Kassel). Das ehemalige Betriebsgelände liegt westlich des Ortes Richelsdorf im Tal des Weihebachs, das von Nordwesten in südöstlicher Richtung verläuft. Das Gelände erstreckt sich dabei über eine Länge von rund 500 m und umfasst eine Fläche von rund 56.000 m² (vgl. Abb. 1).

Anlass für die Sicherungsmaßnahme
Auf dem Gelände der ehemaligen Richelsdorfer Kupferhütte fanden mindestens seit Anfang des 16ten Jahrhunderts Verhüttungsprozesse mit Kupfer-, Nickel und Kobalterzen statt. Seit 1925 wurden auf dem Standort dann Weißpigmente (Blanc fixe und Lithopone) hergestellt. Hierzu wurden Schwerspat, Glaubersalze und Zinkerze verarbeitet. Auf dem Gelände wurden im Rahmen der Verhüttung auf dem Talboden Kupferschlacken und Materialgemische abgelagert und später entlang der nördlichen Talseite eine Halde mit den Rückständen der Lithopone-Produktion aufgeschüttet

Aktuelle Situation
Aus der Halde mit den zinkhaltigen Abfällen werden über das Sicker- und Grundwasser Schwermetalle ausgetragen, die eine Schwermetallauffrachtung des Grundwassers bewirken. Aufgrund der sanierungsrelevanten Beeinflussung des Grundwassers wurde 1993 das gesamte Gelände durch die zuständigen (Genehmigungs-)Behörden zur Altlast erklärt.

Das belastete Grundwasser wird momentan mittels Wasseraufbereitungsanlage aufgefangen und abgereinigt. Als weitere Maßnahme soll der Haldenkörper abgedeckt werden.

Beginn der Sicherungsarbeiten
Die Vorarbeiten starten am 30.10.2023. Die eigentlichen Sicherungsarbeiten beginnen im Dezember 2023. Im Dezember 2024 soll die Gesamtmaßnahme voraussichtlich abgeschlossen sein. 

Ablauf der Haldensicherung
Die Bauleistungen umfassen eine vollständige Sicherung des Haldenkörpers mit Umlagerung von Haldenmaterial im südlichen Haldenbereich auf das Top der Haldenoberfläche an der nördlichen Talseite.

Die Maßnahme lässt sich wie folgt umreißen:

  • Das Material aus dem Bereich des Haldenfußes mit Grundwasserkontakt wird ausgehoben und auf die Halde an der nördlichen Talseite verlagert.
  • Das Grundwasser wird im Bereich der Baugrube mit einer temporären Wasserhaltung abgesenkt und der aufgehende Hang mit einem Trägerbohlwandverbau gesichert.
  • Die Haldenränder werden begradigt und eine Drainage angelegt.
  • Die neu profilierte Halde wird mit einem Oberflächenabdichtungssystem aus einer verschweißten PEHD-Kunststoffdichtungsbahn abgedichtet, die mit einer Drainagematte sowie einer Rekultivierungsschicht abgedeckt wird.
  • Um eine Entwässerung von oberflächlich ablaufenden Niederschlägen auf das Werksgelände zu verhindern, wird der Haldenfuß als offener Randgraben gestaltet, der das Wasser auffängt und gezielt abführt.

Auswirkungen auf die Anwohner:innen
Während der Sicherungsmaßnahme wird mit einem zeitweise erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße (Kupferstraße) gerechnet. Die diesbezügliche Beschilderung ist zu beachten. Erhöhte Lärmemissionen sind nicht zu erwarten.

Verantwortliche
Die Haldensicherung wird mit Mitteln des Landes Hessen auf Veranlassung des Regierungspräsidiums Kassel durchgeführt. Mit der Projektsteuerung hat das Land Hessen die HIM GmbH, Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG), beauftragt.

Regierungspräsidium Kassel
Dezernat 31.2 - Grundwasserschutz,
Wasserversorgung, Altlasten, Bodenschutz
Jörg Hartmann
☎ 0561 106-2817

HIM GmbH
Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG)
Michael Sieber
☎ 06258 895-1027